Am 03.10.2010, dem Tag der deutschen Einheit saßen zufällig in einem fränkischen Gasthaus ein ehemaliger bayerischer Grenzpolizist, ein ehemaliger DDR-Grenzsoldat und ein ehemailger Zollbeamter an einem Tisch bei Essen und Bier.
Das Essen war lecker, das fränkische Bier passte perfekt dazu und die Stimmung war gut. Keinem wurde so recht bewusst, dass man sich vor noch gar nicht so langer Zeit mit geladenen Waffen am ehemaligen “Eisernen Vorhang”, dem heutigen “Grünen Band” gegenüberstand. Klassenfeinde konnten auf einmal gemeisam das Fränkisch/Thüringische Leben genießen, gemeinsam Lachen und Singen.
Aus diesem Bewusstsein entstand der Grenzer-Stammtisch und keiner ahnte als man sich für ein Wiedersehen verabredete was daraus bis heute entstehen sollte.
Mittlerweile ist unser Stammtisch aus dem öffentlichen Leben in der ehemaligen oberfränkisch/thüringischen Grenzregion nicht mehr wegzudenken und eine feste zwei monatliche Einrichtung geworden, die von der Bevölkerung, Kur- und Urlausgästen mehr als nur nebenbei wahrgenommen wird. Das Interesse ist bei Alt und Jung ungebrochen groß ins besonders da die Geschichten die am Grenzer-Stammtisch erzählt werden ja von den Erzählenden selbst erlebt wurden.
Nach dem Besuch einer Gymnasialklasse an einem der Stammtische fragte plötzlich ein junger Mann …” ihr redet aber schon über Deutschland?”… In diesem Moment wurde unser Motto “Gegen das Vergessen” geboren, da wir uns richtig bewusst wurden, dass Menschen die nicht in der unmittelbaren Nähe der Grenze gelebt hatten, oder dort aufgewachsen waren, geschweige denn jüngere Menschen, die erst nach der Wiedervereinigung geboren wurden, unsere Erzählungen teilweise sogar für “Münchhausens Geschichten” hielten.
Der Grenzer-Stammtisch wurde zunächst unter dem Dach des TSV-Carlsgrün, innerhalb der Kulturabteilung gegründet. Allerdings wurde diese Verbindung zum TSV-Carlsgrün beendet. Seit November 2018 ist der Grenzer-Stammtisch eigenständig und nicht mehr eine Abteilung des TSV-Carlsgrün.