Stammtisch im Januar in Bobengrün
Unser erster Stammtisch im Jahr 2025 startet wieder im Sportheim in Bobengrün. Durch die Ankündigung in den lokalen und überregionalen Printmedien, sowie im Bayerischen Hörfunk, dass unser Stammtischbruder Günter Wetzel, in einem spannenden Vortrag über seine Ballonflucht im Jahr 1979 berichtet, war das Sportheim Bobengrün fast zu klein für den Ansturm an Gästen, den wir erleben durften. An Tischen für 6 Personen, saßen 10 Personen und eilig durch die Wirtsleute aufgestellte „Bierzeltgarnituren“ reichten bei Weitem nicht aus. Viele Gästen mussten mit ihrem Getränk in der Hand sogar stehen. Es waren ca. 150 Personen, eher mehr an diesem Abend, über alle Altersgruppen. Von sehr interressierten Jugendlichen bis weit über die 80 Jahre war alles vertreten!
Günter referierte über Hintergründe, die nicht einfachen, ja sogar gefährlichen Vorbereitungen, bis zur Umsetzung in der ehemaligen DDR. Was viele nicht wussten, Günter baute und nähte insgesamt 3 Ballons, bis mit dem letzten endlich die Flucht in den Westen gelang. Das alles nicht aus bunten Dokumentationen, sondern realistisch aus seinem Mund zu erfahren, machte teilweise sehr betroffen. Günter stellte sich nach seinem Vortrag, den er auch mit vielen Bildern und Dokumenten untermalte, auch den Fragen aus dem Publikum der anwesenden Gäste. Dabei lies er keine Frage unbeantwortet.
Pressevertreter der lokalen Medien, aber auch aus München und sogar aus Frankreich waren an diesem Abend anwesend und suchten Gespäche mit „echten“ Republikflüchtlingen, ehemaligen Grenzsoldaten der DDR und auch ehmaligen Grenzpolizisten aus dem Westen. Also Personen die nicht nur über die ehemalige Grenze erzählen konnten, sondern eigen erlebtes wiedergeben konnten. Durch diese Vielfalt kamen etliche Stammtischmitglieder und Gäste auch erst kuz vor Mitternacht nach Hause.
Impressionen vom Stammtisch | ![]() | Fotos: Grenzer-Stammtisch |
![]() | Fotos: W.W. |
Stammtisch im März in Thierbach
Es war eigentlich wie immer… Das Sportheim in Thierbach platzte aus allen Nähten. Etwa 120 Personen waren zum Grenzer-Stammtisch erschienen. Bereits um 18:30 Uhr war fast kein Parkplatz mehr zu bekommen. Und ein Blick auf die Kennzeichen der geparkten Fahrzeuge gab einen guten Überblick über die Aktualität unseres Grenzer-Stammtisches.
In den lokalen Printmedien war der Vortrag des Polizei-Hauptkommissars i. R. Günter Krantz angekündigt.
Günter Krantz, in Mödlareuth geboren, also echtes „Grenzkind“ traf diese unmenschliche Grenze auch innerhalb seiner Familie. So wuchs sein Cousin im Osten und er selbst im Westen auf. Die Familie wurde regelrecht auseinandergerissen. Sein Beruf brachte ihn auch zum „Dienst an der Grenze“. Sein Vortrag zeigte sehr emotional die verschiedenen Etappen seines Lebens, wobei er während seiner aktiven Dienstzeit nicht nur die Grenze im Frankenwald kennenlernte, sondern es verschlug ihn bis an die Grenze zur Tschechischen Republik nach Schirnding. Natürlich hatte Günter Krantz ein Portfolio an selbst Erlebten Ereignissen dabei die er mit vielen alten Fotos und Dokumenten sehr lebendig untermalte.
Günter ist noch heute als ehrenamtlicher Museumsführer in Mödlareuth anzutreffen.
Der Stammtisch endete gegen 21:30 Uhr.
Fotos vom Stammtisch | ![]() | Fotos: Grenzer-Stammtisch |
Weiteres Bild | ![]() | Foto: Karl Grünert |
Stammtisch im Mai in Nordhalben
Unser Stammtisch hatte diesmal kein besonderes Thema. Er wurde daher intensiv für persönliche Gespräche unter den Stammtischlern und Gästen genutzt. Wir waren dennoch mit ca. 35 Personen gut besucht. Nach einer Begrüßung durch Otto Oeder meldete sich als erster Günther Heinze zu Wort. Er kam auf seinen früheren Fahrten durch die ehemalige DDR in der Nähe von Torgau immer wieder an einem alten, teilweise dem Verfall preisgegebenen Gutshof vorbei. Ohne wirklich zu wissen was es damit auf sich hatte suchte Günther zu ergründen was das für ein Anwesen einmal gewesen sein mag. Seine Erkenntnisse waren ernüchternd. Es handelte sich keinesfalls um ein altes Herrschafts-Gut sondern es war in seinen „Glanzzeiten“ eine Umerziehungsanstalt für schwer erziehbare Kinder, nach Sicht der DDR-Parteiführung. Der Begriff Gefängnis wäre wohl treffender gewesen!
Prompt meldete sich eine Dame aus Lehesten die unseren Stammtisch besuchte mit den Worten “…stimmt! Auch ein Schulfreund von mir wurde da rein gesteckt…“ Im Gespräch stellte es sich dann heraus das der Schulfreund der Dame, welche heute selbst als Erzieherin arbeitet, sich damals nur etwas aufsässig gegenüber den Lehrkräften in der Schule verhalten hatte. Das allein reichte bereits aus um dort eingesperrt und auf Linie gebracht zu werden. Wie wir weiter erfuhren leidet der Junge von damals – heute fast im Rentenalter – noch immer unter diesen Erziehungsmethoden von damals. Er wurde sein ganzes Leben immer wieder gewalttätig und straffällig, was auch mit entsprechend Freiheitsentzug gewürdigt wurde. Dabei waren die Aufsässigkeiten als Kind gegenüber den Lehrkräften, den heutzutage vorkommenden Ausschreitungen und Respektlosigkeit von Jugendlichen gegenüber Eltern und Erziehern eher harmlos, wie sie aus Erkenntnissen aus Ihrem eigenen Berufsleben erklärte.
Danach berichtete Egolf Reuther, ein ehemaliger Kollege von Otto Oeder aus seiner langen Karriere als Polizist an 22 Einsatzstellen teilweise Erschütterndes, aber auch kurioses, sowie auch Anekdoten die eher zum Schmunzeln anregten. Dazu gab es auch Wortmeldungen aus dem Publikum der Stammtischgäste, die zum jeweiligen Thema etwas beitragen konnten.
Gegen 22:00 Uhr endete dieser Stammtisch.
Der nächste Stammtisch findet am 21.07.2025 in Eisenbühl im Gasthaus „Zum Gupfen“ statt. Dann wieder mit einem spannenden Thema.
Fotos vom Stammtisch | ![]() | Fotos: Grenzer-Stammtisch |